Renga Anger

Die Geschichte geht so: 1969 treffen sich die Dichter Octavio Paz, Jacques Roubaud, Edoardo Sanguineti und Charles Tomlinson in einem Pariser Hotelkeller und schreiben in ff Tagen ein viersprachiges Kettenpoem. Renga - angelehnt an die japanische Gedichtform dieses Namens - ersetzen sie anschlie end je einzeln. Im Renga wie in der 鈁ersetzung geht es um Anknfung, um ein Weitermachen mit dem, was gegeben ist. Dabei sind die 鈁ertragungen, die die selbst Autoren anfertigen, recht konventionell: Sie bringen das Polyglott des Kollektivgedichts schlicht wieder in die Einsprachigkeit. Hannes Bajohr schl輍t eine andere Strategie vor: die Seitw酺tsersetzung - eine Weiterfrung in und Anknfung an sich selbst, die nichts neu ertr輍t, sondern das Vorgetragene neu zusammentr輍t. RENGA ANGER basiert auf einem Skript, das die die Zeilen des Originals und der 鈁ersetzungen neu anordnet und so aus dem vorhandenen Material dynamisch eine Unmenge neuer Texte generiert. Der Band hebt an als Remix des originalen, mehrsprachigen Renga; er schreitet fort mit den Einzelsprachen; und er endet mit einer brandneuen mehrsprachigen Version, die nun aus allen existierenden 鈁ersetzungen inklusive der 1983 von Eugen Helml?angefertigten deutschen besteht - eine Rkersetzung in den Ausgangszustand, ein Renga 2022, eine Autotranslation.